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Beidhändig führen – zwischen transaktionaler und transformationaler Führung

Wer sich mit Führungsstilen beschäftigt, begegnet häufig der begrifflichen Unterscheidung zwischen transaktionaler und transformationaler Führung. Was hat es damit auf sich? 

Im Rahmen der transaktionalen Führung führt und motiviert die Führungskraft, indem sie Ziele vereinbart, Aufgaben klärt und ggf. Verantwortung delegiert. Weiterhin kontrolliert die Führungskraft die Leistung und belohnt oder sanktioniert. Der Name ist hier also Programm, denn bei einer Transaktion geht es um ein eher sachlich geprägtes Austauschverhältnis: Auf die Leistung der Mitarbeitenden wird mit Lob oder Tadel oder vielleicht sogar einer Bonuszahlung reagiert.  

Aus einer ganz anderen Richtung kommt dagegen die transformationale Führung. Wie der Name schon ausdrückt, ist sie stark auf Veränderung (Transformation) hin ausgerichtet: Sie soll das Verhalten und das Bewusstsein von Mitarbeitenden in Richtung eines neuen, höheren Niveaus verändern. Transformationales Führungsverhalten will bei den Geführten Vertrauen, Respekt, Loyalität und Bewunderung für die Führungskraft hervorrufen und die Teammitglieder dadurch zu überdurchschnittlichen Leistungen motivieren.

Ist denn nun transaktionale oder transformationale Führung richtig? 

Weder noch. Früher kamen wir mit rein transaktionaler Führung sehr weit, aber heute reicht sie alleine bei weitem nicht mehr aus. Natürlich braucht es transaktionale Führung weiterhin in bestimmten Situationen, sicher auch verstärkt in bestimmten Branchen oder Abteilungen. Wir sind weit davon entfernt, zu behaupten, dass befehlen und kontrollieren immer schlecht ist. Aber mit rein transaktionaler Führung meistern wir keinen Change, verlieren die Generationen Y und Z und können am Markt nicht mehr bestehen. 

Nur durch die erfolgreiche Kombination aus transaktionaler – und transformationaler Führung (situativ eingesetzt, je nach Herausforderung und beteiligten Personen) können Unternehmen erfolgreich sein. 

Beidhändige Führung oder Ambidextrious Leadership meint also die erfolgreiche und situationsangemessene Anwendung sowohl transaktionaler als auch transformationaler Führung. 
Diese Beidhändig- und Gleichzeitigkeit ist nicht zuletzt deshalb erfolgskritisch, weil sich  Unternehmen stets (aktuell besonders stark) in dem Spannungsfeld bewegen, Tagesgeschäft und Innovationsbedarf unter einen Hut zu bringen und dabei gleichzeitig effizient und flexible sein zu müssen. 

Letztlich geht es um den Zwiespalt zwischen Exploitation und Exploration. Die effiziente Bewältigung des Tagesgeschäfts zielt auf die Exploitation ab, die Ausschöpfung des bestehenden Geschäfts. Bei der Exploration geht es um Forschung und um Lernen – damit eine Organisation innovativ ist und damit wettbewerbsfähig bleibt.

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